Heute feiern alle Zisterzienserklöster das Hochfest der drei Gründeräbte von Cîteaux. Unter der Führung von Abt Robert (um 1027–1111) verließen sie ihr Kloster Molesme, um in der Nähe von Dijon am 21. März 1098 ein Reformkloster zu gründen. Als Abt Robert 1099 nach Molesme zurückgerufen wurde, übernahm Abt Alberich (um 1050–1109) die Leitung des "neuen Klosters" in Cîteaux (lat. Cistercium). Die Hagiographie überliefert, dass die Jungfrau Maria ihm die weiße Kukulle überreichte. Nach Alberichs Tod regierte Stephan Harding (um 1059–1134) als dritter Abt. Er stand im Austausch mit rabbinischen Gelehrten und ließ in Cîteaux ein blühendes Skriptorium errichten. Als Stephan starb, zählte Cîteaux zahlreiche Tochterklöster, die ihrerseits bereits zu Mutterklöstern geworden waren. Durch die "Carta Caritatis" 1119 in einem Klosterverband geeinigt, entstand der erste Orden im Sinne des katholischen Kirchenrechts. Stephan gilt als der Urheber und Autor dieses berühmten zisterziensischen Verfassungsdokumentes. Foto: Der berühmteste Zisterzienser der frühen Zeit ist zwar der heilige Bernhard von Clairvaux (um 1090–1153; ganz rechts), aber als die eigentlichen Gründer unseres Ordens gelten die ersten Äbte von Cîteaux: Robert von Molesme (dargestellt mit einem Kirchenbau), Alberich von Cîteaux (mit Kukulle) und Stephan Harding (mit der Carta Caritatis). Die Skulptur (in drei Ausführungen: in unserer Wallfahrtskirche, in Heiligenkreuz und in Altenberg) stammt vom Bildhauer Werner Franzen (1928–2014).